Kontrastmittel Mittel zu Darstellung von Gefäßen und Organen

Unsichtbares sichtbar machen

Schon in den frühen 1960er-Jahren erweiterte die Dr. Franz Köhler Chemie GmbH ihr Portfolio mit ionischen Röntgenkontrastmitteln (RKM) zur konventionellen intravasalen und oralen Röntgendiagnostik. In den Folgejahren entwickelte sie ihr eigenes patentgeschütztes ionisches Röntgenkontrastmittel PERITRAST®. Gegenüber anderen in der damaligen Zeit verfügbaren RKMs anderer Hersteller wurde als Kation nicht Natrium oder Meglumin, sondern erstmalig eine körpereigene Aminosäure als Kation verwendet – das „Lysin“.

Auch wenn in den 1990er-Jahren das damalige BGA (Bundesgesundheitsamt) ein unzureichend begründetes Verbot gegen die intravasale Anwendung ionischer RKMs ausgesprochen hat und somit das sehr gut verträgliche PERITRAST® einen erheblichen Umsatzverlust zu beklagen hatte, wird dieses Produkt nach wie vor oral und rektal angewendet.

In den 1980er-Jahren begannen die nichtionischen RKMs den Markt zu dominieren. Seit 2012 übernahm das Unternehmen den Vertrieb für das ebenfalls nichtionische Röntgenkontrastmittel CETEGNOST® für Deutschland.

Wann werden Röntgenkontrastmittel benötigt?

Im Röntgenbild lassen sich z. B. Blutgefäße, aber auch innere Organe wie beispielsweise der Magen oder der Darm, die Gallenwege, die Harnblase und die Harnwege erst erkennen, wenn sie von einem Gemisch aus Kontrastmittel und der jeweiligen Körperflüssigkeit durchflossen werden bzw. damit gefüllt sind. Das Kontrastmittel dient dazu, die sog. „Röntgendichte“ der erwähnten Organe gegenüber den umgebenden Körperbestandteilen zu erhöhen, wodurch das zu untersuchende Gewebe im Röntgenbild deutlicher erkennbar wird.

Kontrastmittel können direkt in den darzustellenden Körperteil eingebracht werden. So z. B. in den Magen durch Trinken der Substanz oder durch eine Magensonde, wodurch das Kontrastmittel instrumentell in den Magen geleitet wird. Mit Hilfe von Kathetern (röhrenförmiges starres oder flexibles Instrument) gelingt es das Röntgenkontrastmittel in die Harnblase oder in ein Blutgefäß zu bringen. Auch die Injektion in eine Armvene ist möglich, wobei die Substanz über das Blutgefäßsystem in das Untersuchungsorgan gelangt. Die letztgenannte Methode findet beispielsweise bei der Darstellung der Nieren (Ausscheidungs-Urographie) Anwendung.

Röntgenkontrastmittel können ebenfalls bei der Computer-Tomographie eingesetzt werden, mit Hilfe derer sehr viele Strukturen, nach intravenöser Gabe, beurteilt werden können.

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