Organprotektive Lösungen

Multitalente für viele Indikationen

Schon 1965 entwickelte die Dr. Franz Köhler Chemie GmbH das weltweit erste zugelassene Cardioplegikum CARDIOPLEGIN® (1972 bis 1997), welches das Herz durch eine Hypermagnesiämie still stellt. Eine damals völlig neue Methode, den Herzmuskel besser zu schonen. Nach dem üblichen Verfahren wurde der Herzstillstand durch eine Hyperkaliämie induziert.

Erst in den frühen 1980er-Jahren wurde der Herzstillstand in Verbindung mit einer Kardioprotektion mit CUSTODIOL® (HTK-Lösung nach Bretschneider) durchgeführt.

Gemeinsam mit dem Göttinger Professor Dr. H.-J. Bretschneider (1922 bis 1993) begann ab 1973 die Erforschung einer organprotektiven Lösung, die über außergewöhnliche Eigenschaften verfügt und mit ihrer universellen Anwendung unvergleichbar mit anderen Lösungen zur Organprotektion ist. CUSTODIOL® ist sowohl „in situ“ für die offene Herzchirurgie und auch zur Nierenperfusion für eine blutfreie Tumorresektion geeignet, als auch für eine Multiorganentnahme im Verlauf einer Organtransplantation. In über 100 Ländern der Erde wird CUSTODIOL® für die genannten Indikationen angewandt. Aufgrund zahlreicher überlegener Vorteile genießt diese Lösung einen hohen Stellenwert für die Herz- und Transplantationsmedizin.

Gefäßprotektionslösungen – eine sinnvolle Lösung zur kalten Lagerung von Blutgefäßen

Wie viele Gewebearten oder auch biologisches Material (z. B. Inselzellen des Pankreas, Hepatozyten u. v. a. m.) werden Gefäßtransplantate bevorzugt kalt gelagert. Je nach Gewebeart und der erforderlichen Lagerzeit werden hierfür meist physiologische Salzlösungen mit unterschiedlichen Additiva oder auch bekannte Organprotektionslösungen aus der Transplantationsmedizin verwendet.

Unter Berücksichtigung neuerer pathophysiologischer Erkenntnisse während der Lagerung von Gefäßen wurde eine spezielle Protektionslösung entwickelt, die zur Verbesserung der Qualität ischämischer Gefäße führt. So bleibt die endotheliale Feinstruktur der Gefäße über einen langen Zeitraum vollständig erhalten. Es ist davon auszugehen, dass z. B. das Risiko für einen erneuten Verschluss von Herzkranzgefäßen verringert wird oder erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt.

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